Zuschauübung am 04.06.2025
Bus und PKWs kollidieren – 40 Einsatzkräfte trainierten in Übersee den
Ernstfall
Übersee. Blaulicht, zerstörte Fahrzeuge, eingeklemmte Personen: Was für
unvorbereitete Beobachter wie ein dramatischer Ernstfall wirkte, war in Wirklichkeit
eine groß angelegte Einsatzübung der Feuerwehr Übersee. Auf dem ehemaligen
Betriebsgelände der Firma Deutz trainierten vor wenigen Tagen rund 40
Feuerwehrleute unter realistischen Bedingungen das Vorgehen bei einem schweren
Verkehrsunfall auf der Autobahn. Das Drehbuch sah vor, dass ein Bus mit einem Pkw
kollidiert war und dabei mehrere Personen verletzt und zum Teil eingeklemmt waren.
Rund 50 Zuschauer schauten den Rettungskräften über die Schultern.
Das Szenario war bewusst komplex gestaltet. Ein verunfallter Pkw lag auf der Seite,
zwei Insassen darin mussten möglichst schonend befreit werden. In einem Fahrzeug
unter dem Bus war eine weitere Person eingeklemmt, zudem befand sich eine
Übungspuppe unter einem der Fahrzeuge. Letztere wurde von den Mitgliedern
Jugendfeuerwehr unter Anleitung und Aufsicht von zwei aktiven Feuerwehrkräften
mit Hebekissen gerettet – eine Aufgabe, die höchste Präzision und Teamarbeit beim
Nachwuchs erforderte.
Insgesamt waren fünf Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Übersee eingebunden, eines
davon wurde ausschließlich von den Jugendfeuerwehrlern und ihren Betreuern
besetzt. Die aktive Mannschaft hingegen übernahm zentrale Aufgaben wie das
Absichern der Einsatzstelle, den Aufbau des Brandschutzes, die Stabilisierung der
Fahrzeuge und den Einsatz des schweren Rettungsgeräts zur Befreiung der
Personen.
Parallel zur technischen Rettung wurden die fünf Verletzten, die allesamt durch die
Mitglieder der Realistischen Unfalldarstellung (RUD) der Malteser aus Traunstein
realitätsecht dargestellt wurden, von Sanitätern der Überseer Feuerwehr betreut und
versorgt. Neben den Insassen der Fahrzeuge befanden sich zwei weitere Patienten
außerhalb des direkten Unfallgeschehens, auch sie wurden medizinisch erstversorgt.
Die Übung hatte nicht nur das Ziel, Abläufe zu festigen und Technik zu trainieren –
sie war auch eine Gelegenheit, die Zusammenarbeit zwischen Aktiven und der
Jugendfeuerwehr zu stärken. „Eine solche Übung zeigt eindrucksvoll, wie engagiert
und gut ausgebildet unsere Nachwuchskräfte bereits sind“, freute sich Übungsleiter
und Zugführer Tobias Plenk.
Etwa 50 Zuschauer folgten der Einladung, den Helfern bei der Übung über die
Schultern zu schauen. Darunter waren sowohl Familienangehörige der
Feuerwehrleute aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Unterstützer
verfolgten die Arbeiten und zeigten sich sichtlich beeindruckt vom Ablauf der Übung.
Für eine bessere Nachvollziehbarkeit wurde eine kleine Lautsprecheranlage
aufgebaut und die verschiedenen Arbeitsschritte erläutert. Zur Betreuung „möglicher
Medienvertreter“ nahm außerdem Stefan Lohwieser von der Pressestelle des
Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein als Pressebetreuer sowie zur bildlichen
Einsatzdokumentation an der Übung teil.
Nach rund einer dreiviertel Stunde waren sämtliche Übungsziele erreicht und die
Einsatzleitung konnte das „Übungsende“ verkünden. Danach kam die gesamte
Mannschaft zusammen, um an den einzelnen Stationen die Abläufe und das
Vorgehen zu reflektieren. Dadurch erhielten alle Teilnehmer einen Gesamtüberblick
und konnten den Zusammenhang der einzelnen Aufgaben herstellen.
Bei der anschließenden Übungsnachbesprechung richteten die Verantwortlichen
einen ausdrücklichen Dank an alle Mitwirkenden sowie an die Firma Peter
Burghartswieser aus Übersee. Diese hatte die Vorbereitungsarbeiten insbesondere
bei der Verformung der „Unfallfahrzeuge“ maßgeblich unterstützt. Lobende Worte
fanden sie auch für die Bereitstellung des Übungsplatzes sowie für die Aktiven der
RUD des Malteser Hilfsdienstes aus Traunstein, die einmal mehr für die
professionelle Darstellung der Verletzungen gesorgt haben.
Insgesamt konnten die Übungsbeobachter der Feuerwehr am Ende ein positives
Fazit ziehen. Gerade die Rettungsmaßnahmen sind schnell und professionell von
statten gegangen und die unübersichtliche Einsatzlage konnte zügig in geordnete
Bahnen gelenkt werden. Für die zwölf Jugendlichen sowie drei weitere Feuerwehr-
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Quereinsteiger bildete diese Großübung eine „Premiere“ ihrer Feuerwehrlaufbahn.
Ihnen bescheinigten die Beobachter eine „einwandfreie Arbeit“, was die
Nachwuchsakteure sichtlich freute. SL
Text und Bilder
Stefan Lohwieser
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
