Blick in die Vergangenheit

Der Anfang der Überseer Feuerwehr war schwierig und die Mittel waren sehr begrenzt. So berichtete am 29.03.1842 der damalige Gemeindevorsteher an das Landgericht Traunstein, dass außer vier Feuerhaken keine weiteren Löschgeräte vorhanden seien. Diese befänden sich an der Friedhofsmauer unter Dach. Erst 1852 wurde die Gemeinde aufgefordert, eine Feuerspritze zu kaufen. Infolge dieser landgerichtlichen Aufforderung rief der damalige Gemeindevorsteher Mathias Gnadl eine Gemeindeversammlung ein.

Die Saug- und Druckspritze von 1871 in der Feldwies

Das erste Feuerwehrhaus in der Feldwies

Mit 85 : 47 Stimmen wurde der Kauf genehmigt. Man brachte die Feuerspritze im Waschhaus der alten Schule (heute Rathaus) unter, das dazu mit einem Kostenaufwand von 157 Gulden erweitert wurde. Somit hatte die Feuerwehr Übersee zwar noch kein Feuerwehrhaus, aber einen eigenen Raum. Der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr Übersee stand nichts mehr im Wege. Am 08.08.1869 traten die damals 29 Gründungsmitglieder zusammen und riefendie erste Ortsfeuerwehr ins Leben. 1895 bestellte die Gemeinde eine neue Feuerspritze der Fa. Justus Christian Braun, eine vierrädrige Saug- und Druckpumpe. Allerdings erwies sich der bisherige Unterstand im Waschhausals zu klein und man stand vor dem Problem, einen neuen Platzdafür zu finden. Nach langen Diskussionen kam man auf dieIdee, die neue Feuerspritze im 1890 erbauten Schulhaus unterzubringen.

Dazu schuf man im Gebäude eine eigene Remise (Garage). Diese befand sich auf der Nordseite des heute noch bestehenden alten Schulhauses. So blieb es über Jahrzehnte. Das erste Feuerhaus im Gemeindegebiet wurde 1897 in der Feldwies errichtet - an der Stelle, wo heute der Maibaum steht. Es nahm die alte Überseer Feuerspritze von 1871 auf. Das Haus war viele Jahre in Betrieb.1953 änderte sich die Situation mit der Lieferung des damals hochmodernen Tanklöschfahrzeugs für das gesamte Achental. Die Gemeinde Übersee verpflichtete sich dabei zur kostenlosen Unterbringung des Tanklöschfahrzeuges und der Geräte. Auch die Bereitstellung von zwei Wohnungen für die Fahrer des Fahrzeugs, die notwendige Bemannung bei den Einsätzen und die ordentliche fachmännische Betreuung und Pflege der Geräte übernahm die Gemeinde Übersee.

Mit dem Tanklöschzug Achental war der entscheidende Schritt zum Aufbau einer modernen Feuerwehr getan. Fast 30 Jahre lang fuhren Mannschaft und Fahrzeug Einsätze von Reit im Winkl bis Chieming. Einsatzbereitschaft, Schnelligkeit und hocheffektive Technik zeichneten sie aus. Finanziert durch mehrere Gemeinden war das allradgetriebene Fahrzeug mit seinen 2.000 Litern Löschwasser das modernste seiner Zeit.

Nun war der Bau eines eigenen Feuerwehrhauses unumgänglich. Einen geeigneten Platz fand man am östlichen Rand des Schulhofes. Am 07.11.1953 war das Feuerwehrhaus so weit fertiggestellt, dass man mit dem gesamten Gerät einziehen konnte. Im Sommer 1962 wurde das Feuerwehrhaus am Maibaum in der Feldwies abgerissen. Es sei „ein Verkehrshindernis und auch sein Aussehen keine Zierde mehr für einen Fremdenverkehrsort“. Der Löschzug Feldwies erhielt 1963 eine moderne Tragkraftspritze (TS 8/8), die in der Garage von Anna Waltl und zwei Jahre später beim Anwesen Gelder untergestellt wurde. Im Zuge der Errichtung des Feldwieser Bauhofes in den achtziger Jahren schuf man dort einen eigenen Raum für die Tragkraftspritze. Bis zum Umzug der Feuerwehr in das neue Gebäude in Moosen waren auch hier Fahrzeuge und Ausrüstung stationiert. Auf dem Westerbuchberg bestand seit 1948 eine eigene Löschgruppe. Die Gerätschaften waren im Zuhaus des Anwesens von Maria Feil untergestellt. Bei einem Brand 1962 verbrannten dort alle Löschgeräte.

1981 erfolgte eine Gebäudeerweiterung des Überseer Feuerwehrhauses an der Grassauer Straße. Diese umfasste einen weiteren Stellplatz, einen Mehrzweckraum im Keller und eine Vergrößerung der bestehenden Dienstwohnungen. 1991 wurde das Gebäude nochmals modernisiert und um einen Funkraum erweitert. Dieses Feuerwehrhaus war zu seiner Zeit recht modern. Da Einsatzspektrum und Fahrzeuge im Laufe der Jahrzehnte immer größer wurden, kam es im Gebäude an der Grassauer Straße zu Platzmangel. Auch genügte es nicht mehr
den aktuellen Sicherheitsbestimmungen.

Feuerwehrhaus 1960 an der Grassauerstraße.

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83236 Übersee

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